das Hildebrandslied (Übersetzung)

HILDEBRANDSLIED (Übersetzung)
Kasseler Handschrift
8. Jahrhundert:

Ich hörte das sagen –
dass sich Ausfodrer einzeln trafen
Hildebrand und Hadubrand zwischen den Heeren.
Sie - Sohn und Vater - sahen nach ihrem Panzer.
Schlossen ihr Schirmhemd - gürteten sich ihr Schwert um
Die Reisigen über die Ringe - um zu solchem Streit zu reiten.
Hildebrand anhob - er war höher an Jahrcn
Der Menschen Meister - gemessenen Wortes
Zu fragen begann er - der Führer im Volke
Wer sein Vater wäre - oder wes Geschlechtes du bist.
Wenn du mir einen sagest - weiß ich die andern eh
Kind - im Königreiche - kund ist mir die Gotteswelt.
Hadubrand anhob - Hildebrands Sohn:
Das sagten sie mir unsere Leute
Alte Meister - die eh'r da waren
dass Hildebrand hieße mein Vater - ich heiße Hadubrand.
Ostwärts fuhr er einst - floh des Otaker Grimm
Weg mit Dietrich und vielen seiner Degen.
Verlassen im Lande ließ er sitzen
Die Frau im Bau - den jungen Buben
Ganz ohne Erbe - er ritt nach Osten weg
Denn den Dietrich Darben ergriff ihn
Nach meinem Vater - der gar Verfemte
Der war dem Otaker maßlos böse
Und war der Degen liebster dem Dietrich
Er ritt nur an Volkes Spitze - ihm war nur das Fechten zu lieb.
Kund war er kühnen Männern.
Nicht glaub ich sei am Leben ...
"Zeuge Heilger Gott hoch du vom Himmel ab
dass dennoch du nie mit so Versipptem
Deine Sache führtest ..."
Da wand er vom Amt ab gewundene Spangen
Kaisergoldwerk verziert - so wie's der König ihm gab
Der Hunnenvogt: "Das geb ich nun aus Huld dir."
Hadubrand anhob - Hildebrands Sohn:
"Mit dem Gere soll man Gaben empfangen
Spitze gen Spitze
Du bist dir - alter Hunn - unmäßig schlau
Lockst mich mit deinen Worten - willst deine Lanz auf mich werfen
Bist solch ein uralter Mann und immer voller Untreu
Das sagten die mir so die See befahren
Westlich das Weltmeer - dass Krieg ihn wegnahm
Tot ist Hildebrand - Herbrands Sohn.
Wohl aber seh ich an deinem Harnisch
dass du daheim hast guten Herrn
Nimmer vom Reiche bannflüchtig reistest.<
Hildebrand anhob - Herbrands Sohn:
"Wahrlich nun - Waltegott - Wehgeschick wird.
Der Sommer und Winter wallt ich sechzig außer Lande
Seitdem man mich kürte zur Schar der Kempen.
Den auf keiner Burg wer blutig nicht streckte
Nun soll eignen Kindes Eisen mich treffen
Blatt mich durchbohren oder ich ihm den Bluttod schaffen.
Doch kannst auch du einfach - wenn dein Eifer reicht
Des Hochbejahrten Harnisch gewinnen
Raub dir erraffen - wenn du irgend ein Recht hast".
Der wäre doch der feigste der Fahrer von Osten
Der den Kampf-Weg dir weigre - da so wohl es dich lüstet,
Gemeinsamer Gänge - Erprobe wers mag
Wer von uns heute - sein Heergewand räume
Oder der beiden - Brünnen darf walten"
Da ließen sie erstlich Eschlanzen laufen
In scharfen Schauern - die standen im Schild fest
Dann stapften sie zusammen - Streitaxt erklang
Hieben harmweckend ins helle Schildfeld
Bis die Lindenbohlen lützel wurden
Zerwirkt von den Waffen ...

 
 
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